Jedes Jahr veranstaltet das DTTJ-Juniorteam interne Juniorteamtreffen. Vom 4. bis 6. Juli 2014 war ein Teil des Teams in Immenhausen bei Kassel – auf dem Programm stand Teambuiliding. Ein ganz witzige Zusammenfassung haben Hannah und Stephan vom Juniorteam für uns geschrieben.

„Brasilien hat Neymar, Argentinien hat Messi, Deutschland hat ein Team!“ Während der FIFA Fußballweltmeisterschaft 2014 in Brasilien konnte man diesen Spruch in sozialen Netzwerken kaum übersehen. Doch nicht nur die Fußballnationalmannschaft konnte mit ihrem Teamgeist glänzen, sondern auch das Juniorteam des DTTB. Um seine Teamfähigkeit weiter zu fördern und unter Beweis zu stellen, kamen acht Jugendliche im Alter von 16-24 Jahren auf dem Pfadfindergelände bei Immenhausen in der Nähe von Kassel für ein Wochenende zusammen.

Anna, die Erlösung
17:30 Uhr – Die ersten vier Juniorteamer trudeln nach vier Stunden Fahrt am Pfadfinderplatz ein, von den anderen keine Spur! Aufgrund massiver Verkehrsprobleme mussten sich diese vier spontan mit den Formalitäten auseinandersetzen, da die Hauptverantwortliche Anna im Stau feststeckte. Doch dies sollte nur das kleinere Problem sein, da der erste Programmpunkt an diesem Abend das gemeinsame Schauen des Viertelfinalspiels Deutschland gegen Frankreich sein sollte. Jedoch stellte sich heraus, dass der so wichtige, zum schauen erforderliche Laptop, Beifahrer von Anna, im Stau feststeckte. So mussten sich Markus, Stephan, Jacqueline und Annika mit den hinzugestoßenen Dominik und Lars zu sechst (!) um Markus‘ Handy versammeln, um das groß umjubelte 1:0 für Deutschland live zu erleben. Kurz darauf traf die Erlösung für unsere Fußballfans ein: Anna!

Peterchens Mondfahrt
In gemeinschaftlicher Arbeitsteilung wurden der Beamer aufgebaut, das Auto, welches randvoll mit Material für das Wochenende war, leergeräumt und das Essen aus der Küche geholt, um pünktlich zu Beginn der zweiten Halbzeit Speis‘ und Trunk vor der Leinwand genießen zu können. Nachdem Deutschland erfolgreich im Halbfinale stand und der Tisch leer gegessen war, konnten alle satt und zufrieden mit dem Aufbau des gemeinsamen Schlafquartiers, einer Junte (Pfadfinderzelt), beginnen. Bei aufgehendem Mondschein stand das Zelt endlich, da es widererwartend länger dauerte als gedacht. Anschließend wurde auch die letzte Teilnehmerin beim gemütlichen Beisammensein begrüßt, bevor alle müde ins Bett fielen.
Nicht ganz mit den ersten Sonnenstrahlen versammelten sich alle um den reichlich gedeckten Frühstückstisch, um sich für das bevorstehende Programm mit dem Erlebnispädagogen André zu stärken. Ganz im Sinne des Sportes begann André mit diversen kleinen Aufwärmspielen, woraufhin das Vertrauen in der Gruppe auf die Probe gestellt und gefördert werden sollte. Begonnen wurde mit der klassischen, allseits bekannten Übung, sich in die Arme seines Hintermannes fallen zu lassen. Nach diesem kleinen Test sollte das Juniorteam neues Terrain betreten und sich in einer polonaiseähnlichen Schlange blind von einem aus dem Team über Stock und Stein führen lassen, natürlich ohne dabei Worte zu benutzen. Es folgte ein besonderes Highlight, welches André als „Peterchens Mondfahrt“ vorstellte. Hierbei war eine Slackline zwischen zwei Bäumen gespannt und „Peterchen“ durfte in seinen Raumanzug (Klettergurt) schlüpfen, an welchem zahlreiche Seile befestigt waren. Ziel der anderen war es, mithilfe der Seile Peterchens Balance auf der Slackline zu halten und ihn sicher auf die andere Seite zu geleiten.

Auf der Suche nach Gudrun, dem Huhn
So schön es auf dem Mond auch war, zog es die Raumfahrer getrieben von dem Geruch der fertigen Rippchen und einem knurrenden Magen wieder zurück auf die Erde.
Es hielt niemanden lange bei Tisch, da André bestürzt vom Raub seines geliebten Huhnes, Gudrun, berichtete. Die Aufgabe bestand darin, mithilfe von vier GPS-Geräten verschiedene Checkpoints zu erreichen, um an jedem einen weiteren Hinweis auf Gudruns Aufenthaltsort zu bekommen. Diese bekam man jedoch nur, wenn man unterschiedliche Herausforderungen im Team meisterte. Besonders viel Spaß hatten die acht Teamer bei einer abgewandelten Form von dem Kinderspiel „Ochs am Berg“, bei dem Gudruns Freundin Henriette von André gestohlen werden musste, wobei man sich nur bewegen durfte, wenn dieser der Gruppe den Rücken zudrehte.
Eine weitere Hürde auf der Suche war die Überquerung eines giftigen Sumpfes bei strömendem Platzregen, die das Team mithilfe von acht kleinen Holzplanken und jeder Menge Gleichgewichtssinn wunderbar meisterte. Auf der anderen Seite des Sumpfes war Gudrun endlich gefunden, ABER: sie befand sich auf einer kleinen Insel eines Tümpels, der mit einer hochgiftigen Chemikalie gefüllt war. Zur Rettung des armen Huhnes standen nur ein Baum, ein Kletterseil, ein Helm und ein Klettergurt zur Verfügung. Ein Plan war schnell gemacht: Das Seil wurde am Baum befestigt, die kleinste und leichteste des Juniorteams schnappte sich den Helm und den Gurt, während die anderen das Seil spannten, damit sie zur Mitte des Tümpels klettern konnte, um Gudrun zu befreien. Mit Müh und Not gelang die Rettung, womit das Programm am Samstag beendet wurde.

Stockbrot und Marshmallows
Mit gestärktem Teamgeist machte sich die Gruppe nun an das selbstständige Zubereiten des Abendessens. Gemüse wurde geschnippelt und ein offenes Feuer, wie zu Großmutters Zeiten, entfacht. Nach dem anstrengend Tag schmeckte das Essen gleich dreimal so gut.
Zum Nachtisch wurden ganz nach Pfadfindermanier Stockbrot und Marshmallows über dem Lagerfeuer gebraten. Und vor dem Schlafengehen erhielt das Juniorteam außerdem eine kleine Gesangseinlage der heimischen Pfadfindergruppe.
Am nächsten Morgen ließ das Programm nicht lange auf sich warten, denn zur Freude aller hatte André Pfeil und Bogen im Gepäck. An vier Schießständen konnten die acht Jugendlichen ihre Zielkünste unter Beweis stellen. Kleine Anreize waren dabei die an der Zielscheibe befestigten Luftballons, die es zu treffen galt. Oder die Challenge, mit verbundenen Augen und den Anweisungen eines Partners ins Schwarze zu treffen. Auch wenn nicht alle als Robin Hood aus den Schießübungen hervorgingen, so hatten doch die meisten eine Menge Spaß dabei. André wurde gebührend und umjubelt verabschiedet und man konnte eine letzte Mahlzeit bei den Bio-Pfadfindern genießen. Dann hieß es auch für die Juniorteamer Abschied nehmen und alle machten sich auf den Heimweg.
Alles in allem bot dieses Wochenende, obwohl sich die meisten schon sehr gut kannten, eine gute Gelegenheit, die in ganz Deutschland verteilten Jugendlichen noch enger zusammenzuschweißen, damit diese in Zukunft noch besser als Team agieren können.

Die Autoren:

Hannah Kawka Hannah ist seit November 2013 im Juniorteam. Sie spielt für den TTC Iffezheim, ein Verein nahe Karlsruhe. Im Juniorteam möchte sie etwas bewegen, Verantwortung übernehmen und sich mit Gleichaltrigen austauschen.

Stephan ist Tloestereil des Juniorteams, weil er sich engagieren will und etwas mit „coolen“ Leuten unternehmen möchte. Er kommt von der schwäbischen Alb, aus Aalen, und engagiert sich in seinem Verein TSG Hofherrnweiler-Unterrombach.

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