Dsj academy camp 2018 in Buenos Aires – diese zwei einhalb Woche werden wir Teilnehmer des dsj academy camps wohl so schnell nicht wieder vergessen.

Das dsj academy camp der deutschen Sportjugend fand vom 04. bis 22. Oktober 2018 im Rahmen der Youth Olympic Games in Buenos Aires statt. Mit dabei waren 25 junge Engagierte im Sport aus ganz Deutschland, aus den unterschiedlichsten Sportarten.

Mit dabei waren auch Anna Fabian und Kerstin Breßler aus dem Juniorteam, Kerstin als Teilnehmerin und Anna als Betreuerin.

Die Olympischen Jugendspiele finden seit 2010 regelmäßig statt und haben das Ziel die jungen Athleten auf eine mögliche Teilnahme bei den „richtigen“ Olympischen Spielen vorzubereiten. Jedoch stehen hier neben den Wettkämpfen auch der Spaß und das Motto „Compete, Learn and Share“ im Fokus.

Für uns Teilnehmer des dsj academy camps war die Zielsetzung eine etwas andere. Wir hatten uns viel vorgenommen, so zum Beispiel neue Kontakte zu knüpfen, unser Engagement zu stärken und natürlich einfach eine tolle Zeit zu haben.

Das vielfältige Programm bot uns dafür die optimalen Möglichkeiten.

Einen großen Teil unseres Programms nahm natürlich der Besuch der Wettkampfstätten ein. Wir besuchten alle vier Olympischen Parks und konnten dort die Athleten aus dem Jugend Team D anfeuern, aber auch selbst viele neue Sportarten ausprobieren. Jeder der vier Parks stand unter einem bestimmten Motto und war auch dementsprechend gestaltet. Beispielweise gab es den Urban Park, der mit einem Skatepark, Kletterwänden und einem 3×3 Basketballfeld sehr städtisch gestaltet war. Der Tecnopolis Park hingegen war sehr technisch gestaltet. Hier wurden zum Beispiel die Wettkämpfe im Bogenschießen, aber auch im Tischtennis veranstaltet. Im Youth Olympic Park, dem größten der vier olympischen Parks und direkt neben dem olympischen Dorf gelegen, fanden einige der populärsten Sportarten wie Schwimmen, Leichtathletik und Turnen statt. Aber nicht nur im Youth Olympic Park war die Stimmung in den Sportstätten gigantisch. Kilometerlange Schlangen und stundenlange Wartezeiten vor den Sportstätten minderten die Freunde der Argentinier nicht im Geringsten. Geduldig standen sie an um auch etwas von dem großen Event in ihrer Stadt und dem olympischen Feeling mitzubekommen.
Das olympische Feeling konnten wir Teilnehmer des academy camps auch nochmal beim Besuch des olympischen Dorfes hautnah miterleben, als uns die deutschen Sportler durch das Dorf führten und uns ihre Zimmer zeigten. Definitiv ein Highlight!
Auch hatten wir immer wieder die Möglichkeiten die jungen Athleten in Gesprächsrunden zu befragen, so auch, als einige von ihnen mit uns gemeinsam die deutsche Schule in Buenos Aires besuchten. Ebenfalls konnten wir uns mit den deutschen Trainern und Funktionären austauschen. Sogar Jan Holze und die Sprinterin Gina Lückenkemper schauten zu einem gemeinsamen Brunch bei uns in der Casa Nazareth, unserer Unterkunft für die Zeit in Buenos Aires, vorbei.

Neben dem sportlichen Teil standen auch einige kulturelle und politische Schwerpunkte auf unserem Programm.
Ganz klassisch starten wir unseren Aufenthalt mit einer Stadtrallye, um uns einen ersten Eindruck zu verschaffen. Und auch später hatten wir trotz dem vollen Programm noch das ein oder andere Mal Zeit die Stadt zu erkunden und das argentinische Leben zu genießen.

Dass unsere Unterkunft einen sehr geschichtsträchtigen Hintergrund hat, erfuhren wir bei einer Führung in unserer Casa. Die Casa Nazareth war in der Zeit der argentinischen Militärdiktatur ein Rückzugsort und für politisch verfolgte Menschen. Passend dazu besuchten wir einige Tage später die ex-ESMA, eine ehemalige Folterstätte. Das Auseinandersetzen mit diesen Themen war doch etwas bedrücken, half uns jedoch die argentinische Mentalität ein wenig besser zu verstehen.

Ebenfalls auf dem Programm standen Gespräche mit dem Hamburger Innen- und Sportssenator Andy Grote, der von der Verleihung der Bezeichnung „Global Active City“ an die Stadt Hamburg berichtete, sowie mit Sylvia Schenk, Leiterin der „Arbeitsgruppe Sport“ und ehemaliges Vorstandsmitglied von Transparency International. Frau Schenk berichtete von ihrem Einsatz für die Menschenrechte im Sport. Gemeinsam reflektierten wir ob die Menschrechte im Rahmen der Youth Olympic Games in Buenos Aires eingehalten wurden. Werden die Arbeiter, die beim Bau der Sportstätten beschäftigt sind, fair behandelt? Was passiert mit den Wohnungen im olympischen Dorf nach den Spielen?

Eine weitere gesellschaftlich interessante Erfahrung war der Besuch eines Fußball Straßenprojektes in einem der ärmsten Viertel in Buenos Aires. Schon auf dem Weg dorthin wurde uns klar, dass die Leute dort unter sehr einfachen Bedingungen leben. Doch umso herzlicher wurden wir von den Kindern und den Leitern des Projektes empfangen und wir konnten gemeinsam einen schönen Nachmittag mit viel Sport und Spaß verbringen. Auch wenn die Verständigung anfangs schwierig war wurde schnell klar; Sport verbindet!

Generell konnten wir einen guten Eindruck vom argentinischen Lebensstil gewinnen. Uns wurde klar, dass die Argentinier bei ihrem traditionellen Asado gerne mal groß auftischen wenn Besuch kommt und dann auch mehrere Stunden den Grill vorheizen, damit das Fleisch perfekt wird. Obwohl sie es mit der Pünktlichkeit nicht so haben, warten sie stets ordentlich in einer Schlange, sogar auf den Bus. Generell sind die Argentinier durch die vielen Einwohner in Buenos Aires warten wohl gewohnt, da sich ihre gute Laune auch beim Anblick der Warteschlangen vor den Wettkampfstätten nicht trüben lies.

Zum Abschluss unserer Reise machten wir einen Ausflug ins Tigre Delta. Dort war die HektLeitungsteamik der Großstadt schnell vergessen. Die letzte Nacht verbrachten wir dann auf einer kleinen Farm etwas außerhalb. Auch dort konnten wir uns im Grünen etwas von den anstrengenden Wochen zuvor erholen. Und selbstverständlich wurden wir, wie sollte es in Argentinien auch anders sein, mit einem Asado verabschiedet.

Alles in allem war das dsj academy camp also ein voller Erfolg, an den wir Teilnehmer uns sicher ein Leben lang erinnern werden. Und mit Sicherheit konnte jeder von uns einiges für sich mitnehmen, neue Ideen entwickeln, sich weiterentwickeln und sich in Zukunft noch mehr im Ehrenamt engagieren!

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